"Schimpf und Schande" heißt die neue Sonderausstellung im Stadtarchiv, die ab 30. September zu sehen ist - hier wird sie von Direktor Dr. Michael Rupert und Bestandsreferentin Marlen Schnurr in diesen Tagen aufgebaut. Foto: Stadtarchiv Leipzig

Wie und warum wurde in vergangenen Jahrhunderten geschimpft, beleidigt und öffentlich diffamiert? Eine neue Ausstellung im Stadtarchiv Leipzig geht genau diesen Fragen nach und beleuchtet den sprachlichen Umgang mit Beschimpfungen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Feierlich eröffnet wird „Schimpf & Schande“ am Montag, 29. September, ab 18 Uhr.

Die Schau entstand in Kooperation mit dem Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und basiert auf Forschungsarbeiten von Studierenden, die unter Anleitung der Dozentin und Kuratorin der Ausstellung Dr. Andrea Seidel, Dozentin an der Universität Halle, Quellen des Stadtarchivs Leipzig auswerteten.

Ermittlungsakten Schandzettel und Schmähschriften

Zu sehen sind unter anderem Ermittlungsakten, Schandzettel und Schmähschriften, wie etwa ein Spottgedicht auf Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler aus dem Jahr 1931, das ihn während der Weltwirtschaftskrise öffentlich diffamierte.

Auf zwölf Ausstellungstafeln wird der kulturelle Umgang mit Beschimpfungen vom Mittelalter bis heute beleuchtet – vom deftigen Dialektausdruck bis zur digitalen Beleidigung in sozialen Medien. Neben fundierten Einblicken in soziale Spannungen und Perspektiven auf Rollenbilder sowie gesellschaftliche Normen bietet die Ausstellung auch unterhaltsame Einblicke in die Sprachkultur: Da lädt zum Beispiel ein „Best-of“ historischer Schimpfwörter und kuriose regionale Begriffe wie „Dredlfritze“ oder „Diggnischl“ zum Schmunzeln ein. Zu sehen ist die Ausstellung bei freiem Eintritt vom 30. September bis 29. Januar 2026. red./jw

Infos: www.stadtarchiv.leipzig.de

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