Diese sechs Familien haben vor 20 Jahren den Heimat- verein Döbernitz gegründet. Foto: : Heimatverein Döbernitz
Diese sechs Familien haben vor 20 Jahren den Heimat- verein Döbernitz gegründet. Foto: : Heimatverein Döbernitz

Die Gemeinschaft im Ort stärken und den Zusammenhalt fördern. Sechs Familien aus dem kleinen Ort Döbernitz nahmen sich dieses Ziel zu Herzen und gründeten 2005 den Heimatverein Döbernitz. „Die treibende Kraft ­dahinter war Norbert Lienig“, betont Thomas Schimmer, ­Vereinsvorsitzender und Gründungsfamilienmitglied.

„Er kannte noch die Zeiten, in der die Verbundenheit unter den Bewohnern groß war, man sich gegenseitig half und jeden im Dorf kannte.“ In den 2000er-Jahren wurde das immer weniger, die Menschen schauten eher auf sich. „Das wollten wir ändern und das alte Gemeinschaftsgefühl wieder erwecken“, so Thomas Schimmer.

Dorf ist ist eine große Familie

Heute, 20 Jahre später, kann der Vereinsvorsitzende mit Stolz ­sagen: „Das Ziel haben wir ­erreicht.“ Der Heimatverein in dem 753 Einwohner zählenden Delitzscher Ortsteil hat das geschafft, wovon andere Ortsvereine nur träumen können: „Wir haben das Dorf wieder zu dem gemacht, was es mal war – eine große Familie.“ Da sitzen Kinder und Jugendliche neben Eltern und Großeltern zusammen, feiern ausgelassen, nehmen an gemeinsamen Fahrten teil oder helfen bei der Vorbereitung von Festen. „Über das ganze Jahr hinweg ist hier was los, beziehungsweise wird viel zusammen unternommen – und das wird nicht alles nur vom Heimatverein aus organisiert, sondern die Menschen im Ort vernetzen sich untereinander.“

Junge Menschen unterstützen Verein

„Besonders froh bin ich, dass wir einen starken Zuwachs an jungen Leuten im Verein haben“, sagt Thomas Schimmer, dessen Tochter Katja ebenfalls Mitglied im Verein ist. Das heißt, Nachwuchssorgen plagen ihn und seine Mitstreiter nicht. „Denn die jungen Leute bringen immer wieder neue Freunde mit rein“, weiß Katja Schimmer aus Erfahrung, schließlich ist ihr Freundeskreis ebenso ­aktiv im Verein.

Mit dem Frühlingsfest im Mai wirdjedes Jahr der Veranstaltungsreigen in Döbernitz eingeläutet. Foto: Heimatverein Döbernitz
Mit dem Frühlingsfest im Mai wird
jedes Jahr der Veranstaltungsreigen
in Döbernitz eingeläutet. Foto: Heimatverein Döbernitz

Auch über die Ortsgrenzen ­hinaus hat sich der Heimatverein über die Jahre einen Namen gemacht, manche Einwohner aus den umliegenden Gemeinden finden die Idee so toll, dass sie ebenfalls Mitglied werden. Dadurch ist der Verein bereits auf mehr als 50 Mitglieder angewachsen.

Feste und Veranstaltungen

Dass sich der Verein so entwickeln würde, hätte er nicht ­gedacht. „Dass wir aber auf dem richtigen Weg sind, zeigte sich bereits bei unserer allerersten Veranstaltung“, berichtet ­Thomas Schimmer. Ein Lampionumzug sollte im Oktober 2005 durch den Ort führen, ein Zelt und ein Bratwurststand für das Beisammensein und die Verpflegung sorgen. „Es kamen so viele Familien, dass wir fast schon überfordert waren, keine Sitzplätze für alle hatten und den ganzen Abend Nachschub an Würsten und Getränken besorgten. Die Leute hatten aber trotzdem viel Spaß“, blickt er zurück. Ein Jahr später war man vorbereitet und konnte mit mehr Fläche und Verpflegung den Abend entspannter genießen.

Seither haben sich fünf Veranstaltungen etabliert: das Frühlingsfest im Mai, das Sommerfest im August, der Lampionumzug im Oktober sowie der Adventsmarkt in der Vorweihnachtszeit. „Hinzu kommt für unsere kleinen Einwohner der Besuch des Weihnachtsmannes an Heiligabend, der für jeden eine Überraschung mitbringt.“

Netzwerk aus Döbernitzern

Darüber hinaus finden sich ­Döbernitzer auch selbst zusammen. „Es gibt eine Frauen- und eine Männergruppe, die sich ­regelmäßig trifft, sei zum Kartenspiel oder zum Plausch. Und einmal im Jahr unternimmt eine Gruppe junger Einwohner zum Beispiel eine Nachtwanderung mit Umtrunk“, zählt Thomas Schimmer auf.

Außerdem organisiert der Heimatverein einmal pro Jahr eine Bustour für alle. „In diesem Jahr war sie schon ausgebucht, da wussten wir noch nicht mal wo die Reise hingehen wird.“

Organisation bleibt ­herausfordernd

Dass Veranstaltungen nur durch viele fleißigen Hände möglich sind, ist bekannt. „Wir sind daher sehr dankbar, dass wir wirklich durchweg Unterstützung finden.“ Dennoch sei die Organisation stets eine Herausforderung. „Zum einen übernehmen wir komplett die Verpflegung, denn durch den Verkauf von ­Essen und Getränken finanzieren wir die Programmpunkte zu unseren Festen. Zum anderen haben die Gäste auch Erwartungen, die wir jedes Jahr wieder erfüllen wollen“, berichtet ­Thomas Schimmer. Aber schließlich wisse man am Ende für wen man es macht. „Und wenn wir dann die Rückmeldung bekommen, dass es wieder ein gelungener Tag war, dann haben sich die Mühen gelohnt.“

Großes Sommerfest zum 20-Jährigen

Das diesjährige Sommerfest steht ganz im Zeichen des 20. Vereinsgeburtstages und fällt auch etwas größer aus, wie Thomas Schimmer verrät.

Der Lampionumzug mit anschlie-ßendem Zusammensein am Feuer zieht viele Familien an. Foto: Heimatverein Döbernitz
Der Lampionumzug mit anschlie-
ßendem Zusammensein am Feuer
zieht viele Familien an. Foto: Heimatverein Döbernitz

Der Festreigen beginnt am 16. August um 9 Uhr mit einem Skatturnier. Ab 11 Uhr wird zum Frühschoppen mit den Schenkenberger Blasmusikanten geladen. „In diesem Jahr gibt es eine große Tombola mit mehr als 1000 Losen. Und jedes Los gewinnt“, betont er. Zudem habe jedes Los die zusätzliche Chance auf einen der sieben attraktiven Hauptgewinne. Ein Vereinsmitglied bietet außerdem Fahrten mit einer 60-Meter-Gondel an.

Freuen dürfen sich die Gäste auf Vorführungen der Korean Tigers, der Krostitzer Akrobaten und auf Musik von Johann Kutschbach. „Natürlich bieten wir auch wieder allerhand Spiel und Spaß für Kinder an – mit Hüpfburg, mobilem Spielplatz, Kinderschminken und mehr.“ Als Abschluss krönt ein großes Feuerwerk den Geburtstag. Nannette Hoffmann

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