Ein Herz und eine Seele: Giraffen-Mutter Tamika mit dem Nachwuchs. Foto: Zoo Leipzig
Ein Herz und eine Seele: Giraffen-Mutter Tamika mit dem Nachwuchs. Foto: Zoo Leipzig

Kommen und gehen im Leipziger Zoo: Zur Welt gekommen ist in diesen Tagen eine kleine Giraffen-Lady – komplikationsfrei geboren von der fünfjährigen Tamika. Auf den Weg nach Österreich haben sich hingegen die beiden in der Messestadt geschlüpften Habichtskauz-Küken gemacht – sie sollen in den dortigen Wäldern ausgewildert werden.

Herzlich willkommen, kleine Langhals-Dame! Und schön, wie schnell und komplikationslos dies alles lief: Tamika ging nach den ersten Geburtsanzeichen in den Stall und brachte die Kleine zur Welt. Und so schön ging es weiter: Ebenso wie die Mutter die Geburt hervorragend meisterte, absolvierte der kleine Langhals die ersten wichtigen Entwicklungsschritte mit Bravour. Bereits weniger als zwei Stunden nach der Geburt hatte sich das Giraffenkalb soweit erholt, dass es bereits aufstehen und stehen konnte und eine weitere Stunde später das mütterliche Euter für die ersten Trinkversuche gefunden hatte.

Mutter und Jungtier gewöhnen sich aneinander

In einer Nachbarbox zum Rest der Herde, zu der auch Vater Matyas und Bruder Kiano gehören, haben Mutter und Jungtier nun die Zeit, sich aneinander zu gewöhnen und eine enge Bindung aufzubauen, bevor es in die Herde und in den einsehbaren Besucherbereich geht.

Bevor Tamika und ihre Tochter mit den zahlreichen anderen Tierarten wie Grevy-Zebras, Thomsongazellen und Weißnacken-Moorantilopen auf der Savanne vergesellschaftet werden, müssen sie fester Bestandteil der Rothschildgiraffen-Herde werden. „Wir wussten, dass Tamika gedeckt wurde und haben mit der Geburt im Laufe dieser Tage gerechnet. Dass es so schnell und reibungslos gelaufen ist und das Jungtier einen stabilen Eindruck macht, freut uns sehr“, sagt Bereichsleiter Jens Hirmer.

Jungtiere werden im Stehen geboren

Die Tragzeit bei Rothschildgiraffen dauert ca. 14 Monate. Die Jungtiere werden im Stehen geboren und fallen somit aus einiger Höhe ins Leben. Das schnelle Aufstehen binnen weniger Stunden ist überlebenswichtig, um im natürlichen Lebensraum schnell im Schutz der Herde laufen zu können. Im Zoo Leipzig leben die Rothschildgiraffen auf der Kiwara-Savanne und im angrenzenden Huftierhaus. Ferienkinder und Urlauber haben somit bei Wind und Wetter die Chance, die grazilen Langhälse Indoor wie Outdoor zu erleben. Sobald das Giraffenkalb in der Herde ist, wird es auch für die Gäste zu sehen sein und den erlebnisreichen Abenteuertag abrunden.

Werden in den österreichischen Wäldern ausgewildert: Die beiden Habichtskauz-Küken aus dem Leipziger Zoo. Foto: Zoo Leipzig

Werden in den österreichischen Wäldern ausgewildert: Die beiden Habichtskauz-Küken aus dem Leipziger Zoo.
Foto: Zoo Leipzig

Abschied nehmen war hingegen bei den Habichtskäuzen angesagt – die beiden im Zoo Leipzig geschlüpften Küken haben die Messestadt in Richtung Österreich verlassen. Die knapp drei Monate alten Jungvögel sind Bestandteil eines großangelegten Wiederansiedlungsprojektes, das den Fortbestand der Art in den österreichischen Wäldern sichern soll.

Habichtskauz-Wiederansiedlung

Die Habichtskauz-Wiederansiedlung wird von einem Forscherteam rund um den Ornithologen Richard Zink am Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der Veterinärmedizinischen Universität Wien geleitet und von zahlreichen Institutionen und Zoos unterstützt.

Ziel ist der Aufbau einer stabilen Population, die zusammen mit anderen Vorkommensgebieten in den Alpen und angrenzenden Ländern den Genfluss innerhalb der europäischen Metapopulation gewährleistet. So soll das Überleben der seltenen Großeule, die Mitte des 20. Jahrhundert in Deutschland und Österreich zwischenzeitlich als ausgerottet galt, nachhaltig möglich werden. red./jw

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