Fachanleiter Ulf Keil (l.) bringt den Jugendlichen bei, wie sie mit einer Kettensäge umgehen. Foto: Diakonie Leipziger Land

GRIMMA. Es war eine besondere Geburtstagsfeier letztens in der Grimmaer Bahnhofstraße: Eine Kettensäge kreischte, Gäste versuchten sich im Holzhacken, und über dem offenen Feuer köchelte eine Suppe. Anlass war das Jubiläum des Jugendberufshilfeprojekts WaldWerkStatt+, das die Diakonie Leipziger Land vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben hatte.

„Damals hätten wir nicht gedacht, dass wir heute hier stehen“, erinnerte sich Geschäftsführer Harald Bieling. Los ging alles mit den Jugendlichen am Nicolaiplatz, die bereits um 10 Uhr morgens die erste Bierflasche leerten und die den Mitarbeitern des gegenüberliegenden „Come In“ Sorgen machten. Um ihnen zu helfen, schrieben sie das Konzept für die WaldWerkStatt: ein Projekt für junge Menschen ohne Lehrstelle, Schulabschluss und Arbeitsplatz. Mit Einsätzen in der Forst- oder Hauswirtschaft/sozialen Betreuung, Stützunterricht, Kompetenztraining und viel Zuwendung werden sie ins Leben begleitet und an den Arbeitsalltag herangeführt.

In den vergangenen Jahren haben mehr als 250 junge Menschen die Waldwerkstatt+ durchlaufen – zum großen Teil nachweislich erfolgreich: Über 60 Prozent schafften den Sprung in eine Ausbildung, Therapie, Berufsvorbereitung o.Ä. Das sei das „schönste Geschenk“, so Harald Bieling. Projektleiterin Nicole Möller dankte allen Unterstützern – nicht zuletzt den Jugendlichen, die beim Jubiläumsfest eine ganz aktive Rolle spielten und den Parcours betreuten, wo die Besucher selbst Hand anlegen und das Waldwerkstatt+-Zertifikat erwerben konnten. Die Jugendlichen demonstrierten ihr Wissen und Können beim Baumfällen, führten über die Slackline und halfen beim Bestimmen von Gehölzen. Dass sie etwas schaffen können, haben sie so einmal mehr in der Waldwerkstatt+ erlebt. PM

 

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