Dagmar Koller besuchte Leipzig und stattete auch dem Café Riquet einen Besuch ab. Foto: PICTURE POINT / Kerstin Döšlitzsch

Sängerin und Schauspielerin Dagmar Koller (80) zelebriert den Kaffeekult. Dabei
entdeckt die Grande Dame der Wiener High Society gern Kaffeehäuser. In Leipzig fand sie im „Riquet“ ein Stück nostalgischer Wiener Kaffeehauskultur.

Die Leipziger und die Wiener verbindet die Liebe zum Kaffee. Auch Sängerin und Schauspielerin Dagmar Koller (80) trinkt täglich nicht nur fünf Tassen, sie zelebriert den Kaffeekult. Dabei entdeckt die Grande Dame der Wiener High Society gern Kaffeehäuser
in anderen Städten. In Leipzig fand sie im „Riquet“ ein Stück nostalgischer Wiener
Kaffeehauskultur.

Die sächsische Mundart für den Muntermacher Nummer 1 kennt Dagmar Koller noch nicht: Schälchen Heeßen. Sie merkt sich den Tassen-Titel. Denn mit ihm wird sie das nächste Mal in den altehrwürdigen Wiener Kaffeehäusern manch einen Ober verwirren. Dort heißt der Kaffee ohne Milch und Zucker Mokka, der Mokka nennt sich „Kleiner Schwarzer“ und der Milchkaffee „Melange“.

Die Operetten- und Musicallegende („Das Land des Lächelns“, „My Fair Lady“, „West Side Story“) liebt das Café als Insel in der Stadt, als Rückzugsort vom Lärm des Alltags. „Mein Mann und ich waren Stammgäste im altehrwürdigen ‚Hawelka‘. In diesem traditionsreichen Haus ist die Wiener Kaffeekultur quasi konserviert“, erzählt die Frau des ehemaligen Wiener Bürgermeisters Helmut Zilk.

Nach seinem Tod vor elf Jahren igelte sie sich in ihrer Wohnung mitten in der Wiener City oder in ihrer traumhaft schönen Algarve-Villa direkt am Meer im Süden Portugals ein. „Aber im Laufe der Zeit half mir auch der regelmäßige Besuch eines Kaffeehauses, ins Leben, auf die Bühne und ins Fernsehen zurückzukehren“, verrät die Entertainerin.

Inzwischen trifft sie sich wieder gern mit Freundinnen und Künstlern in solch berühmten Wiener Caféhäusern, wie „Ritter“, „Schwarzenberg“, „Savoy“ oder „Sperl“. Dort werden regelmäßig nicht nur der Kaffee, sondern auch die Erinnerungen frisch aufgebrüht. Illustre Namen fallen da, Künstler, mit denen Dagmar Koller im Laufe ihrer märchenhaften Karriere
einst auf der Bühne stand: Elizabeth Taylor, Udo Jürgens, René Kollo.

In ihrem kürzlich erschienen Bildband „Goldene Zeiten“ ist die 1,63 Meter kleine Österreicherin an der Seite von großen Promis zu sehen: Lady Di, Tony Curtis, Jean Paul Gaultier, Frank Sinatra. Und noch heute mit 80 Jahren versprüht sie auf Opernbällen, bei Empfängen, Lesungen und in Talk-Shows den für sie so typischen Charme mit einer Melange aus ewigem Lächeln und Lust aufs Leben. Sie wird nicht müde (auch dank des Kaffees, den sie grundsätzlich schwarz trinkt), weiter in der Showbranche mitzumischen.

Ist Dagmar Koller in einer anderen Stadt, geht sie dort gern auf Entdeckungsreise durch Kaffeehäuser. In Leipzig verliebte sie sich ins Café „Riquet“. „Das Haus mit diesem Mix aus Jugendstil und chinesischer Architektur ist einfach entzückend“, schwärmt sie. „Und hier im Café ist es so gemütlich wie in einem Wiener Kaffeehaus“, vergleicht Dagmar Koller und genießt dabei ihr Schälchen Heeßen.

Thomas Gillmeister

Buchtipp: Michael Balgavy: „Dagmar Koller Goldene Zeiten“ ISBN: 978-3-903228-05-4

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