
Wie war dies eigentlich damals in der Zeit des Nationalsozialismus mit den Leipziger Meuten? Die Geschichte dieser (widerständigen) Jugendbewegung wird nun auch digital erzählt – das entsprechende Archiv ist seit einigen Tagen online. Entstanden ist es im Rahmen des Projektes „Sounds Of Resistance“ vom Theater der Jungen Welt in Leipzig (TDJW) und der Oper am Rhein.
Finden kann man in dem digitalen Archiv – das übrigens für Mobilgeräte optimiert ist – sowohl Informationen als auch Elemente aus den Theaterperformances „Meuten Memorial Movement“ in Leipzig und „House Of Resistance“ über die Edelweißpiraten in Duisburg. Mittels Karte oder Liste können sich Interessierte über die Orte in Leipzig und Duisburg informieren, an denen die oppositionellen Jugendlichen der Meuten und der Edelweißpiraten in der NS-Zeit agiert und gewirkt haben.
Meuten-Mitglieder kommen als Zeitzeugen zu Wort
Auch ehemalige Meuten-Mitglieder kommen als Zeitzeugen zu Wort. Dabei macht die digitale Karte gerade die Dezentralität dieses historischen Phänomens erfahrbar. An ausgewählten Orten in den Städten können sich Nutzerinnen und Nutzer zudem mittels Audiotracks und einem interaktiven Chat spielerischer mit der Geschichte auseinanderzusetzen.
Das Digitale Archiv ist nach den beiden genannten Performances in Leipzig und Duisburg sowie der Gestaltung und Einweihung des Gedenkortes für die Leipziger Meuten auf dem Lindenauer Markt der vierte und finale Teil des Projekts „Sounds Of Resistance“, das das TDJW in Kooperation mit der Deutschen Oper am Rhein durchgeführt hat. Dabei soll das digitale Archiv auch über das Projekt hinaus andere dazu einladen, sich mit der Geschichte oppositioneller Jugendgruppen in der eigenen Stadt zu befassen. Die Ergebnisse können dann fortlaufend in das digitale Archiv eingebunden und dieses so Schritt für Schritt erweitert werden. red./jw
Infos: www.soundsofresistance.de