Stecken in der Vorbereitung für die Jubiläumsparty im Sommer: André Benndorf und Sebastian Viola (r.) starteten vergangene Woche mit dem Kleingartenverein „Tunnelwiese“ e. V. in die Gartensaison. Foto: BO

LEIPZIG. Große Freude gab es kürzlich bei den Mitgliedern des KGV „Tunnelwiese“ e. V., als es nach gefühlt zu langen Wintermonaten endlich hieß „Wasser marsch!“. Allen voran Sebastian Viola, Teil des Zweier-Vorstandsgespanns, und André Benndorf, einer der drei Wegwarte der Vereinsanlage.

Für die beiden und die anderen Vereinsverantwortlichen heißt es nun nicht nur wieder „ran an die Gartenarbeit“, sondern und vor allem Vorbereitungen treffen für die große Party im Sommer, denn mit dem offiziellen Wasseranstellen starteten die Mitglieder der „Tunnelwiese“ im Kleingartenpark Leipzig-Südost ins Jubiläumsjahr – der Verein wird 50 Jahre jung. Für die Führungsriege ist es das erste Mal, dass sie so ein Event auf die Beine stellen. Es muss an so viel gedacht werden: Verpflegung, Unterhaltung, Kinderangebote und Toiletten. All das muss natürlich auch ins Vereinsbudget passen. „(…) Wir hoffen auf die Unterstützung unserer Mitglieder, die auch schon tolle Ideen eingebracht haben.

Wir denken, ein Kuchenbasar und ein kleiner Pflanzenmarkt könnten Anklang finden. Und auch für die Kinder sind Hüpfburg, Bastelangebote, Lampionumzug und vielleicht sogar eine Schnitzeljagd eine gute Option“, spricht Sebastian Viola von den Vorbereitungen. „Aber am wichtigsten ist es, erst mal ein Datum zu finden. Im Sommer und nicht in den Ferien. Wir werden uns an diesem Wochenende zusammensetzen und die ersten Punkte auf unserer To-do-Liste abhaken.“ Ja, 50 Jahre sind eine lange Zeit. Ein Meilenstein, der bekanntlich immer auch ein paar Veränderungen bringt. Den Anfang machte die Vorstandswahl im letzten Jahr, als Sebastian Viola einstimmig von den Mitgliedern zum zweiten Vorstand und Sebastian Fuchs zum ersten Vorstand gewählt wurden. Die vorherige Vereinsspitze um das Ehepaar Pracht wollte nach langjähriger Vereinsarbeit einfach mal jemanden anderes ans Ruder lassen. Schließlich hatten sie die „Tunnelwiese“ schon zweimal aus dem Ruin gezogen.

Vereinsarbeit ist nicht einfach und vor allem eine Sache des Vertrauens. „Familie Pracht hat unglaubliche Arbeit im Verein geleistet. Sie waren ein eingespieltes Team, das irgendwie immer wusste, was zu tun ist. An diesem Punkt sind wir noch nicht. Aber wir wachsen mit jeder Aufgabe und diese Entwicklung ist toll“, so Sebastian Viola. „Ein gutes Team sind wir aber schon jetzt. Mit Anastasia Neufeld und Thomas Häusler haben wir motivierte Gartenfreunde gefunden, die immer wieder gern mit anpacken (…). Wir gehen alle in Vollzeit arbeiten und versuchen, auch im Verein voll dabei zu sein. Ich denke, bisher gelingt uns das ganz gut.“ Alle Mitglieder, die eine Position in der Vereinsführung innehaben, arbeiten ehrenamtlich.

Dazu kamen bei der ersten Mitgliederversammlung im März auch die ersten Probleme auf, die zum täglich Brot eines Gartenvereins gehören. Offene Rechnungen, Nichtteilnahme an Arbeitseinsätzen oder auch einfach nur Unkraut auf dem Gehweg. „Man muss immer dranbleiben, das haben uns Prachts vorgemacht und wir fahren ganz gut damit“, erzählt der 32-jährige Vorstand mit einem Lachen. Aber natürlich zeigt sich auch, dass man manchmal auch etwas Arbeit und Verantwortung abgeben muss und hier kommen die Wegwarte ins Spiel, die künftig mehr mit eingebunden werden sollen. „Als Wegwarte sind wir zum Beispiel für die Organisation der Arbeitseinsätze zweimal im Jahr zuständig“, beginnt André Benndorf. „Bei meinem ersten Einsatz vergangenes Jahr haben wir gemerkt, dass nicht jeder gleich viel anpacken kann. Ältere Gartenfreunde sind vorbildlich und wollen mithelfen, aber natürlich können sie nicht mehr so viel machen wie unsere jüngeren. Wir suchen gerade Wege, diese zu entlasten“, erzählt der junge Vater einer dreijährigen Tochter. „Wir müssen die strikte Vorangehensweise etwas auflockern und vertretbare Lösungen finden!“ Und auch hier gilt, dass der Verein nur funktioniert, wenn alle an einem Strang ziehen.

Miteinander und nicht gegeneinander, das versucht die noch frische Vereinsführung weiter voranzutreiben – gern auch mal am Gartenzaun! Denn Sebastian Viola und André Benndorf sind nicht nur Freunde und Arbeitskollegen, sondern auch Gartennachbarn. Da sind Grillabende und Hilfe bei Arbeiten im eigenen Garten vorprogrammiert. Man trifft sich vielleicht nicht gerade zum Frühstück, aber zu einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen. Gefrühstückt wird bei André Benndorf ausgiebig zu Hause. Bei Sebastian Viola geht es am Wochenende meistens nach dem Bäcker mit Freundin und Hund in den Garten. „Frühstücken an der frischen Luft ist einfach herrlich!“, sagt er. Das glauben wir!

BO

Der KGV „Tunnelwiese“ e. V. hat noch freie Gärten. Interessenten können nach einem Anruf gern vorbeikommen. Mehr Informationen gibt Sebastian Viola unter Tel. 0160 3202798.

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