Sie eröffneten gemeinsam die Ausstellung "Hakenkreuz und Notenschlüssel" im Haus Böttchergäßchen vom Stadtgeschichtlichen Museum: Dr. Anselm Hartinger, Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke sowie die Kuratoren Kerstin Sieblist und Sebastian Krötzsch (v.l.). Foto: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig/Markus Scholz

Leipzig. Der Titel bringt es schon auf den Punkt: „Hakenkreuz und Notenschlüssel“, so heißt die neue Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum, die sich mit der Frage beschäftigt, wie sich die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus entwickelt hat. Und die darauf manch unangenehme Antwort gefunden hat, was Institutionen wie Gewandhaus, Oper oder Thomanerchor betrifft.

Neun Schicksale vorgestellt

Die erwiesen sich in der Zeit des Nationalsozialismus keinesfalls als Bollwerke der Demokratie – vielmehr waren sie in vielerlei Hinsicht auf einer Linie mit dem NS-Regime. Andererseits gab es eine widerspenstige Jazz- und Swing-Szene und auch die jüdische Musikstadt Leipzig. Die neue Ausstellung nähert sich dem Thema auf eine sehr menschliche Art und Weise: Neun Frauen und Männer machen die Leipziger Musikgeschichte zwischen 1933 und 1945 lebendig.

Themenbereiche der Ausstellung

Da ist die nach London emigrierte Sängerin Elena Gerhardt, der Komponist Erich Liebermann-Roßwiese oder der Arbeiterchorleiter Barnet Licht. Es geht um die Karrieren von Thomaskantor Günther Ramin, Generalmusikdirektor Paul Schmitz oder des NS-Kulturfunktionärs Friedrich August Hauptmann … Zugeordnet sind die Lebenswege den neun Themenbereichen, in die sich „Hakenkreuz und Notenschlüssel“ gliedert: Diese nehmen sowohl die musikalischen Institutionen als auch das musikalische Leben in den Leipziger Synagogen unter die Lupe, beschäftigen sich mit der Heroisierung von Komponisten wie Richard Wagner ebenso wie mit Musik unter den grausamen Bedingungen von Zwangsarbeit und Verfolgung.„Für uns als ausgemachtes Leipzig-Museum ist dies eine in mehrfacher Hinsicht wegweisende Ausstellung“, erklärte Dr. Anselm Hartinger – in „Hakenkreuz und Notenschlüssel“ gehe es eben auch um die Frage: „Wie widerständig sind Kunst und Kultur angesichts der Herausforderungen von Krise, Populismus und Ausgrenzung?“

Infos unter www.stadtgeschichtliches-museum.de

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