Die Diagonalsperren sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass eine verkehrsberuhigte Zone überhaupt erst entstehen kann. Durch die Verhinderung des Durchgangsverkehrs werden die Kreuzungen auch für andere Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger und Radfahrer nutzbar. Foto: Wolfgang Sens
Die Diagonalsperren sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass eine verkehrsberuhigte Zone überhaupt erst entstehen kann. Durch die Verhinderung des Durchgangsverkehrs werden die Kreuzungen auch für andere Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger und Radfahrer nutzbar. Foto: Wolfgang Sens

Mehr Lebensqualität im Wohnviertel, mehr Verkehrssicherheit fürs Quartier: Das Wohngebiet nördlich der Eisenbahnstraße soll verkehrsberuhigt werden. In der Hildegardstraße in Volkmarsdorf läuft deshalb bereits seit Mai vergangenen Jahres ein erstes Pilotprojekt zu so genannten Superblocks. Das Verkehrs- und Tiefbauamt hat jetzt zusätzlich ein Konzept für weniger Durchgangsverkehr vorgelegt, dass das gesamte Quartier umfasst und schrittweise umgesetzt werden soll. Oberbürgermeister Burkhard Jung hat das Konzept jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg bestätigt, der Stadtrat entscheidet abschließend darüber.

„Eine lebenswerte Stadt fängt vor der Haustür der Menschen an. Wo sie wohnen, dort sollen sie sich wohlfühlen, und nicht in Sorge vor zu viel Verkehr leben müssen“, sagt Oberbürgermeister Burkhard Jung. „In Volkmarsdorf wollen wir jetzt eine neue Form der Verkehrsberuhigung in einem ganzen Wohnquartier ausprobieren: mehr Grün, mehr Platz, mehr Leben. Wir wollen den Durchgangsverkehr in den Wohnstraßen reduzieren und die Straßen lebenswerter machen.“

Diagonalsperre trennt den Kreuzungsbereich

In der Hildegardstraße durchtrennt seit Mai 2023 eine Diagonalsperre den Kreuzungsbereich zur Ludwigstraße, Autos werden hier umgelenkt. Der verkehrsberuhigte Bereich wurde mit Sitzgelegenheiten und Blumenkübeln neugestaltet. Auch die beiden durch die Hermann-Liebmann-Straße getrennten Wohnviertel nördlich der Eisenstraße sollen nun entsprechend neu organisiert werden. Alle Wohnungen und Häuser im Quartier können auch weiterhin mit dem Auto erreicht werden, aufgrund der Sperrungen jedoch nicht mehr aus allen Richtungen.

v.r. Matthias Petzold, Cornelia Bischoff und Richard Kaufmann vom Superblock-Verein. Foto: André Kempner
v.r. Matthias Petzold, Cornelia Bischoff und Richard Kaufmann vom Superblock-Verein. Foto: André Kempner

Um im Bereich der Grundschule für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen, wird die Teilfläche der Schulze-Delitzsch-Straße künftig so umgewidmet, dass Autos hier außen vor bleiben müssen. Vorgesehen ist zudem, dass die Ludwigstraße perspektivisch als Fahrradstraße ausgewiesen und die bestehende Einbahnstraße in der Schulze-Delitzsch-Straße aufgehoben wird. Letzteres hilft, Wendevorgänge im Quartier zu unterbinden.

1800 öffentliche Pkw-Stellplätze fallen weg

Im Projektgebiet befinden sich aktuell etwa 1800 öffentliche Pkw-Stellplätze. Davon entfallen zunächst neun – unmittelbar im dann für Autos gesperrten Bereich an der Grundschule. Vorgesehen ist zudem, Lieferzonen für Gewerbetreibende, Kurzzeitparkplätze und Stellplätze für Carsharing einzurichten.

Zu dem nun vorliegenden Konzept gab es verschiedene Beteiligungsformate für Anwohnerinnen und Anwohner. Auch die Ideen, Hinweise und Kritik zum laufenden Verkehrsversuch in der Hildegardstraße wurden in die Konzeption eingearbeitet. Und auch künftig sollen die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden: So sind Beteiligungsformate dazu geplant, wie die verkehrsberuhigten Straßenabschnitte in dem Gebiet künftig aussehen und gestaltet werden sollen und welche Auswirkungen damit auf verfügbare Stellplätze verbunden sind.

Weitere Infos online unter: www.leipzig.de/superblocks

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