Besucher bei der Führung im Matthäikirchhof .
Besucher bei der Führung im Matthäikirchhof .

Wie geht’s weiter am Leipziger Matthäikirchhof? Die Antwort: Neun Gestaltungsentwürfe sind in der engeren Auswahl und drei von ihnen kommen sogar aus der Messestadt. Nun ist die Meinung von Leipzigerinnen und Leipzigern gefragt: Ab 19. September können die neun Entwürfe online diskutiert und kommentiert werden.

Das Statement von Oberbürgermeister Burkhard Jung zeigt die Bedeutung des Areals. „Der Wettbewerb ist mir eine Herzensangelegenheit. Die Transformation der letzten unbeplanten Fläche innerhalb des Promenadenrings und zugleich die Weiterentwicklung der Einrichtungen, die sich dem Herbst `89 verschrieben haben, zu einem Forum für Freiheit und Bürgerrechte beziehungsweise einem Demokratiecampus – dies wird Leipzig neue Impulse geben“, gab er zu Protokoll. Sorgfalt ist angesagt und zwar von Anfang an: Eine Jury unter Vorsitz von Professor Markus Neppl, Architekt und Stadtplaner aus Köln, hat aus 66 anonymen Einsendungen die erwähnten neun Entwürfe ausgewählt.

Neun Büros stellen ihre Ideen zum Matthäikirchhof vor

Wie diese aussehen, dies kann man ab 19. September online in Augenschein nehmen. Inklusive unbedingt erwünschter Diskussion, die nach und nach mehr Fahrt aufnehmen soll: Im Oktober wird es eine öffentliche Veranstaltung geben, bei der die neun Büros ihre Ideen vorstellen und mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen. Anfang 2024 entscheidet ein Preisgericht darüber, welcher der überarbeiteten Entwürfe Grundlage der weiteren Pläne für das Areal sein soll. Dabei werden Ergebnisse der Bürgerbeteiligung berücksichtigt.

Der Hintergrund: Die Aufgabenstellung zum Wettbewerbsverfahren geht auf den so genannten Matthäikirchhof-Code zurück, der zwischen 2021 und 2022 in einem breit angelegten Beteiligungsverfahren entstanden ist. Daraus gehen die Grundzüge der Planung bereits hervor: Das etwa zwei Hektar große Areal soll künftig ein lebendiges, gemischtes Quartier werden. Es soll autofrei geplant werden und sich räumlich und funktional zur Stadt hin öffnen. Dabei sind Neubauten in den denkmalgeschützten Bestand der Gebäude „Runde Ecke“ und „Saalbau“ einzuordnen.

Neu entstehendes Quartier bleibt in öffentlichem Eigentum

Auch der Umgang mit den nicht denkmalgeschützten Anlagen der 1980er Jahre soll sensibel geprüft werden. Es ist vorgesehen, dass das neu entstehende Quartier in öffentlichem Eigentum verbleibt und gemeinwohlorientiert als „Ort der gelebten Demokratie“ entwickelt wird. Durch ein gemischtes Nutzungsprogramm mit Bildungs- und Kultureinrichtungen, Flächen für kleinteiliges Gewerbe, Dienstleistungen und einem hohen Wohnanteil, soll ein lebendiges Quartier entstehen. Größere Einzelhandelseinheiten sind nicht geplant.

Weitere Infos: www.leipzig.de/matthaeikirchhof

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