Maria Schüritz & Band mimen im Musikvideo zum Song
Maria Schüritz & Band mimen im Musikvideo zum Song "Verve" eine puppenhafte Spießerband. Foto: Band

Fürs Buntsein, für Vielfalt, fürs Anderssein fanden sich Anfang des Jahres etwa 40 Menschen aus ganz Sachsen im Oberen Bahnhof in Delitzsch zusammen. Maria Schüritz & Band hatten zum Dreh des Musikvideos zum Song „Verve“ eingeladen. Hinter der Kamera stand Etienne Hiekisch-Hildebrandt, der bereits unter anderem mit Sarah Lesch und 100 Kilo Herz gearbeitet hat.

Das BAFF Theater Delitzsch stellte seine stimmungsvollen Räume und den Requisitenfundus im ehemaligen Oberen Bahnhof zur Verfügung und Schauspiel- und Muscial-Azubis der hier ebenfalls beheimateten Theaterakademie Sachsen tanzten, spielten, übernahmen Teile der Regie und unterstützen beim Styling. Der Videodreh wurde so zu einem kreativen Austausch und Zusammentreffen zwischen den Tänzerinnen und Tänzern von TanzArt Kirschau (bei Bautzen), der Leipziger Band, Azubis und Absolventen der Theaterakademie aus verschiedenen Jahrgängen sowie Personen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis.

Seit Kurzem ist das Musikvideo auf YouTube  zu sehen und erntet viel Lob.

Maria Schüritz & Band mimen darin die puppenhafte Spießerband, die Company von TanzArt Kirschau kommentiert das Geschehen mit verspielten und ironischen Tanzsequenzen und die Solo- und Duoperformances feiern individuell gestaltete Lebenswelten, repräsentieren verschiedene Communities und zeigen sich menschlich, zwischen Talent und „Fehlerhaftigkeit“.

Ausstellung „Cosmic Dancer“

Angefangen hatte alles 2022 mit der Ausstellung „Cosmic Dancer“ über den britischen Choreografen Michael Clark und seinen „eigenwilligen Stil zwischen Präzision und Chaos, Klassischem und Rohem, Ballett und Post-Punk“ (Berliner Festspiele). Maria Schüritz skizzierte danach sofort den Song „Verve“ übers Ausbrechen aus traditionellen Rollenbildern und selbstbestimmt Erwachsen-Werden. Für die Aufnahme mit Ali Krause für das Album „Durch die Nacht“ ließen sich die Musikerinnen und Musiker unter anderem von der Nina Hagen Band inspirieren.

Weil die Art, wie Michael Clarks Company in den 1980ern provokativ gegen die Tristesse und Enge in Großbritannien tanzte, so sehr an die aktuelle gesellschaftliche Lage erinnert, beschlossen Maria Schüritz und die Choreografin Jana Schmück, die Inspiration aufzugreifen und das Musikvideo zum Song „Verve“ gemeinsam zu realisieren.

2024 gewann die Projektidee beim „Wettbewerb Popmusik in Sachsen“ einen Preis in der Kategorie „Interdisziplinäre Kooperation“. Ausgerichtet wurde der Wettbewerb von Kreatives Sachsen, unterstützt vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Damit konnte der Videodreh finanziert werden. Die Choreografie entstand in extra Workshops zu Queerness und dem tänzerischen Ansatz Michael Clarks, gefördert von Land in Sicht e.V. und der Ferry Porsche Stiftung.

Album „Durch die Nacht“

Vor einem Jahr, am 24. Mai. 2024, erschien „Verve“ auf dem Album „Durch die Nacht“ von Maria Schüritz & Band bei Löwenzahn/R.U.M. Records. Im Trubel der Europawahl ging die Veröffentlichung bei Presse und Publikum etwas unter, landete jedoch auf der Longlist für den Preis der deutschen Schallplattenkritik 3/2024, und Publikumsliebling „Was war das nur für ein Land“ war vier Monate in den Top 15 der Liederbestenliste vertreten.

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