Tom Bauch (r.), Geschäftsführender Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Altenburg e.V., übergibt einen Präsentkorb mit Lebensmitteln, die im Altenburger Land ihren Ursprung haben, an Landrat Uwe Melzer (CDU). Foto: Gunter Auer
Tom Bauch (r.), Geschäftsführender Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Altenburg e.V., übergibt einen Präsentkorb mit Lebensmitteln, die im Altenburger Land ihren Ursprung haben, an Landrat Uwe Melzer (CDU). Foto: Gunter Auer

Ein Präsentkorb als wichtiges Symbol: Was der Vorstand des Kreisbauernverbandes vor einigen Tagen dem Landrat Uwe Melzer zum traditionellen Erntegespräch übergab, das soll zeigen, was das Altenburger Land an landwirtschaftlichen Produkten zu bieten hat.

Gurken etwa, Fruchtsaft, Käse, Wurst, Nudeln oder Senf. Produkte allesamt, die eine gute Grundlage für einen soliden regionalen Wertschöpfungs-Kreislauf bieten. Das Problem: in Sachen Vermarktung kommen die Landwirte der Region nur schwer voran.

Direktvermarktung soll belebt werden

Die Hofläden fristen seit Jahr und Tag ein echtes Nischendasein. Oft bleibt auch der anstehende Generationswechsel aus, vielfach ist bereits von Schließung der Hofläden die Rede. Aufgrund des niedrigen Einkommensniveaus in der Region sind die Umsätze hier schon seit langem niedrig und werfen kaum Gewinn ab.

Der Thüringer Bauernverband versucht bei dieser Frage gegenzusteuern: Mit einem Modellprojekt „Automatenverkaufsstellen“ soll ausgelotet werden, wie beispielsweise die Direktvermarktung im ländlichen Raum kostengünstig belebt werden kann. Die Erfahrungen, so André Rathgeber vom Thüringer Bauernverband zum Erntegespräch in Schwanditz, seien jedoch bislang äußerst zwiespältig, denn „das ist immer wieder mit einigen hohen Auflagen behaftet, und das macht dann doch die Entscheidung sehr schwierig“.

Optimistischer Blick auf die Ernte

Zuversichtlicher blickt man im Altenburger Land dagegen auf das aktuelle Erntegeschehen: Bleiben fortan starke Niederschläge aus, dann kann man mit guten bis sehr guten Erträgen rechnen. Im Gegensatz zu anderen Thüringer Regionen hat sich die Trockenheit im Frühjahr nicht ertragsmindernd ausgewirkt. Die Gerste ist mittlerweile komplett von den Feldern, die Weizenernte abgeschlossen und auch der Raps weitgehend eingebracht.

Den guten Erträgen stehen allerdings nur unbefriedigende Erlöse gegenüber. Hier sorgen eine größere Ernte in Frankreich und billige Getreidepreise am Schwarzen Meer für zusätzlichen Druck. Die Rapspreise könnten sich hingegen leicht erholen. Getreidehändler raten deshalb, einen Teil der Ernte einzulagern und erst dann zu verkaufen, wenn die Preise wieder steigen. Aber das ist im Altenburger Land bei vielen Unternehmen seit Jahr und Tag eine Praxis, die sich durchaus bewährt hat. Gunter Auer

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