Der „Gamechanger“ von Leipzig

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Leipzig. Das kann sich wirklich sehen lassen: Nach 15 Spieltagen ist RasenBallsport Leipzig absolut im Plan – auf dem dritten Platz ist man in Richtung Champions League unterwegs. Und dies ganz schön souverän nach vier Bundesliga-Siegen in Folge. Der berühmte „Gamechanger“ ist in diesem Fall schnell ausgemacht: Er trägt den Namen Marco Rose und sitzt auf der RBL-Trainerbank.

Es lohnt sich in diesen Tagen der WM-Pause durchaus, mal ein paar Monate zurückzuschauen – auf den fünften Spieltag beispielsweise, ausgespielt aus Leipziger Sicht am 3. September. Da mussten die „Roten Bullen“ im Frankfurter Deutsche Bank Park ran und das mit dem „Müssen“ traf es im wahrsten Sinne des Wortes: Die Gäste aus Sachsen wurden von der Eintracht aber mal so richtig vorgeführt und waren mit den vier Toren noch ganz gut bedient. Als RBL drei Tage später von einem ersatzgeschwächten Schahktar Donezk noch einmal vier Dinger eingeschenkt bekam, machte das Maß voll – Domenico Tedesco musste gehen …

Wie erwähnt: Das ist gerade einmal zweieinhalb Monate her. Spätsommerliche Tristesse am Cottaweg. Inzwischen sind die Blätter nicht nur gefallen, sie haben sich auch gründlich gewendet: Statt Platz 11 steht zur WM-Pause der dritte Rang zu Buche, sowohl in der Champions League als auch in der Bundesliga haben die „Roten Bullen“ bemerkenswerte Siegesserien gestartet. Und Fußballer wie Xaver Schlager oder Dominik Szoboszlai wirken wie ausgewechselt. Und selbst schwerwiegende Ausfälle – immerhin musste Käpt’n Peter Gulacsi ebenso pausieren wie Stürmer Timo Werner – haben die Mannschaft nicht aus der Erfolgsspur geworfen. Lohn der Mühen: Nach dem 2:1-Auswärts-Arbeits-Sieg bei Werder Bremen ist RB Leipzig endgültig angekommen in der Bundesliga-Spitze. Dank Marco Rose, der die Rasenballer zurück zu alter Stärke und vor allem alter Selbstgewissheit geführt hat.

Mentale Stärke gefunden

Was man beispielsweise in Bremen schon sehen konnte: War ne knappe Sache, das alles. „Zum Ende haben wir mit allen Körnern noch die Führung verteidigt. Bremen ist dafür bekannt, dass sie kurz vor Schluss gerne mal treffen“, analysierte der RBL-Cheftrainer ein Spiel, das gegen „Rote Bullen“ der wankelmütigen, spätsommerlichen Sorte gut und gern auch mit einem Remis oder gar einer Niederlage auf der Zielgeraden hätte ausgehen können. Kein Wunder, das auch (Matchwinner) Xaver Schlager von mentaler Stärke sprach.

Und mal einen Einblick gab, wie dieser bestaunenswerte Aufschwung zustande kommt. „Wir trainieren jeden Tag sehr hart, machen viele Analysen und schauen, was wir noch verbessern können. Wir sind in einer guten Verfassung, haben ein gutes Selbstvertrauen.“ Kein Wunder: RB Leipzig pflegt einen bemerkenswerten Heimnimbus (19 Zähler in sieben Spielen!) und machte sich zuletzt daran, Scharten in Sachen Auswärtsschwäche auszuwetzen. Da ist es ein wenig schade, dass man bis zum 20. Januar 2023 warten muss, ehe der Kracher gegen Bayern München in der Red Bull Arena angepfiffen wird … J. Wagner

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