Ein Blick auf den Trinkwasserbrunnen vor dem Gewandhaus in der Leipziger Innenstadt: Die Wasserpreise steigen in der Messestadt nach Wasserwerk-Angaben leicht an. Foto: Christian Modla

Leipzig. Investitionen in eine zukunftsfeste Infrastruktur, die Berücksichtigung von Klima- und Ressourcenschutz sowie steigende Anforderungen an Digitalisierung und Sicherheit: Die immer komplexer werdenden Rahmenbedingungen einer zuverlässigen Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung führen in der Preisperiode 2022/2023 zu leichten Anstiegen bei den Leipziger Wasserpreisen.

Ab dem 1. Januar 2022 zahlt der durchschnittliche Leipziger Wassernutzer demnach 304 Euro pro Person und Jahr für den Komplettservice aus Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung (bisher 284 Euro/Person/Jahr). Das entspricht zusätzlichen Ausgaben pro Person und Monat von etwa 1,67 Euro. Der Leipziger Wasserpreis gilt wieder für zwei Jahre.

„Als Leipziger Wasserwerke haben wir ein klares Bild unserer Aufgaben für mindestens die nächsten zehn Jahre – wir legen heute die Grundsteine für die Wasserinfrastruktur der Zukunft“, sagt der technische Geschäftsführer Ulrich Meyer. Bis 2030 investieren die Wasserwerke rund eine Milliarde Euro in die wassertechnischen Werke, Anlagen und Netze in Leipzig und der Region; bis 2040 sollen es 1,5 Milliarden Euro sein. „Unser Ziel ist es, dass sich auch künftige Generationen auf eine zuverlässige Wasserversorgung und umweltgerechte Abwasserbehandlung verlassen können. Wir haben in den vergangenen Jahren Konzepte erarbeitet, wie wir die Infrastruktur dafür anpassen müssen und setzen dies bereits um“, sagt Meyer. In die Wasserpreise finden nur jene Kosten Einzug, die für den Gesamtprozess der Wasserver- und Abwasserentsorgung auch tatsächlich anfallen. Neben der Förderung und der Verteilung des Trinkwassers sowie der Ableitung und Aufbereitung des Abwassers zählen aber auch Aspekte wie Ressourcen- und Umweltschutz oder der Umgang mit Starkregen dazu. Hinzu kommen immer weiter steigende behördliche und gesetzliche Anforderungen, etwa strengere Grenzwerte oder Bundesvorgaben bei der Informations- und Anlagensicherheit. „Zudem müssen wir mit weiteren von uns nicht beeinflussbaren Komponenten umgehen. Dazu zählen etwa deutliche Kostensteigerungen bei Baumaterialien, Löhnen und Dienstleistungen“, sagt der kaufmännische Wasserwerke-Geschäftsführer Michael M. Theis.

Nicht nur intern sehen sich die Wasserwerke mit ihrer zukunftsgerichteten Strategie auf dem richtigen Weg – auch bei den Kunden punktet das Unternehmen. Laut der letzten Kundenumfrage (Frühjahr 2020) verbinden 80 Prozent der befragten Bürger spontan positive Aspekte mit dem Leipziger Wasser und den Dienstleistungen der Wasserwerke. Bürger schätzen hier insbesondere die Zuverlässigkeit, die stabile Versorgung und die Wasserqualität. 7 von 10 Befragten trinken oft bis sehr oft Trinkwasser aus der Leitung. Die Wasserpreise spielten bei der Bewertung nur eine geringe Rolle: Nur 3 von 100 Personen befanden sie als Schwäche. Hingegen werden die Wasserpreise von den Befragten deutlich höher geschätzt als sie tatsächlich sind.

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