Rein in die Kaffeegeschichte: Das Museum
Rein in die Kaffeegeschichte: Das Museum "Zum Arabischen Coffe Baum" im Herzen Leipzig ist wieder geöffnet. Foto: Markus Scholz

Da ist es endlich wieder geöffnet, das Museum „Zum Arabischen Coffe Baum“: Was einst als eines der ältesten Kaffeehäuser Europas über die Leipziger Stadtgrenzen hinaus bekannt war, erstrahlt nun wieder in ganz neuem Glanz. Das Haus wurde liebevoll restauriert, ’n Schälchen Heeßen gibt es im Café auch schon und nun wurde auch die Ausstellung nach grundlegender Überarbeitung eröffnet.

Es geht um des Sachsens liebstes Heißgetränk

Ja, das einfach ein Stückchen Leipziger Tradition: Seit 1711 wird im „Coffe Baum“ der Sachsen liebstes Heißgetränk ausgeschenkt. Die eindrucksvolle Portalplastik illustriert ein Stück Kaffeekulturgeschichte und gab dem Haus seinen Namen. In jedem Jahrhundert war das Haus Anziehungspunkt für berühmte Gäste wie für den Schriftsteller Johann Christoph Gottsched oder den Komponisten Robert Schumann. Zu DDR-Zeiten trafen sich hier die Mitglieder des 1978 gegründeten Künstlercafés, später verkehrten hier Prominente wie Maximilian Schell, Mario Adorf, Bill Clinton oder Kurt Masur.

Die geistige und kulinarische Erbauung gehen im Coffe Baum seit jeher Hand in Hand. In den 16 historischen Räumen des Museums wandeln die Gäste auf den Spuren des Kaffees. Von strengen Kaffeehausordnungen des 18. Jahrhunderts bis zur Kaffeekrise der DDR, von den kolonialen Verflechtungen des Kaffeeanbaus bis zu globalen Handelsbeziehungen heute – Kaffeegeschichte ist facettenreich. Die Ausstellung im einzigartigen barocken Baudenkmal lädt unter anderem ein, August dem Starken, Johann Sebastian Bach und den berühmten „Gaffeesachsen“ mit ihrem „Bliemchengaffee“ ebenso wie Melitta Bentz’ Filtertüte und der legendären „Moka Efti“ zu begegnen.

„Schmerzliche thematische Lücke wird geschlossen“

„Mit dem Coffe Baum geht nach mehrjähriger Sanierung eines unserer attraktivsten und besucherstärksten Häuser wieder ans Netz. Im Herzen der Stadt schaffen wir so einen weiteren kulturtouristischen Hotspot“, freut sich Dr. Anselm Hartinger, Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums als Träger. Und er ergänzt: „Zugleich schließen wir eine schmerzliche thematische Lücke, weil wir der Geschichte der sächsischen Kaffeehauskultur und dem florierenden Leipzig der Aufklärungszeit damit endlich wieder eine museale Heimat geben können.“ red./jw

Der Eintritt in das Museum ist kostenfrei, geöffnet ist nunmehr täglich 11 bis 19 Uhr. Weitere Infos findet man unter: www.stadtmuseum-leipzig.de.

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