Oberärztin Dr. Brigitte Rönsch (l.) im Gespräch mit Stationsleiterin Sylke Schneider. Foto: Robin Kunz

BORNA. Eine moderne multimodale Schmerztherapie bietet die Klinik in Borna schon seit Längerem als stationäre Therapie an. Neu ist: Seit Januar kann die Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin diesen Therapieansatz auf einer vergrößerten, eigenständigen Station mit 17 Betten anbieten.

„Die Behandlung chronischer Schmerzpatienten ist in Deutschland oft unzureichend“, sagt Oberärztin Dr. Brigitte Rönsch, die die Schmerzstation verantwortet. Vor allem Patienten mit chronischen Kopf- oder Rückenschmerzen hätten oft einen jahrelangen Leidensweg hinter sich, bevor sie einen Schmerztherapeuten aufsuchen. Die Betroffenen nehmen für eine erfolgreiche Therapie oft lange Wege in Kauf und das, obwohl jeder dritte deutsche Erwachsene unter chronischen Schmerzen leidet, wie die offizielle europäische Schmerzstudie belegt. Deutschland liegt damit im europäischen Mittelfeld, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Rund die Hälfte aller chronischen Schmerzpatienten bedarf einer Therapie im Krankenhaus. Auch in der Region ist der Bedarf hoch: „Mit der Eröffnung bzw. Erweiterung der Schmerzstation möchten wir auch die oft langen Wartezeiten verkürzen“, erklärt Chefarzt Dr. Karsten Pracht.
Rücken- und Muskelschmerzen führen die Liste der häufigsten Schmerzerkrankungen an, gefolgt von Kopf- und Gesichtsschmerzen, Nerven- und Tumorschmerzen. Aber auch Menschen mit Ganzkörperschmerzen oder Schmerzen ohne erkennbare Ursache können sich im Sana Klinikum behandeln lassen. Mit den eigens für die Behandlung vorgesehenen neuen Räumlichkeiten setzt das Bornaer Krankenhaus neue Maßstäbe, meint Dr. Pracht: „Wir schließen eine Versorgungslücke und sprechen mit der Schmerzstation die Bevölkerung im gesamten Landkreis und den benachbarten Regionen an. Auf der Station werden befundorientierte Behandlungen auf neuroorthopädischer Grundlage unter Einbeziehung manualmedizinisch-funktioneller, schmerzmedizinischer und psychotherapeutischer Methoden angewendet.“

Schmerztagesklinik
in Planung

Der Ausbau der Schmerztherapie an den Sana Kliniken Leipziger Land setzt sich daher fort. „Voraussichtlich im Laufe des Jahres kommt  mit der Eröffnung einer acht Plätze umfassenden Schmerztagesklinik eine dritte Säule – neben der Schmerzsprechstunde und der Schmerzstation – hinzu“, blickt Dr. Pracht voraus. Das Angebot richtet sich an Patienten mit chronischen Schmerzen, die noch mobil sind und in der Nähe zur Tagesklinik wohnen. „Die Patienten kehren nach dem therapeutischen Tagesprogramm nach Hause zurück. Das Erlernte kann dann unmittelbar im Alltag erprobt werden. Die Therapie ist damit besonders wirksam“, erklärt Dr. Pracht. PM

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here