Am Schau-Kesselwagen wurden das Wissen über die Gefahrgutklassen erneuert. Foto: Mike Köhler

Training für den Ernstfall: Vor einigen Tagen fand am Bahnbetriebsgelände in Leipzig-Engelsdorf eine Ausbildung am Gefahrgut Ausbildungszug der DB InfraGO statt. An diesem können die Feuerwehren praxisnah den praktischen Umgang mit Leckagen an Kesselwagen trainieren.

Der Ausbildungszug – übrigens einzigartig in Deutschland – besteht aus einem Kesselwagen für die praktische Übung, einem begehbaren Kesselwagen zur Erläuterung der Technik und der verschiedenen Anschlüsse und dem Personenwagen für die theoretische Schulung. Feuerwehren und THW, in deren Einsatzbereich Bahnstrecken liegen, können den Gefahrzugzug kostenlos zur Ausbildung nutzen.

Gefahrgutwissen wurde aufgefrischt

Im Unterrichtswagen frischte der Schulungsleiter das Wissen über Gefahrgutklassen und ihre Kennzeichnung am Kesselwagen auf. Die Definition Gefahrgut ist im Gefahrgutbeförderungsgesetz verankert. Danach sind gefährliche Güter Stoffe und Gegenstände, von denen auf Grund ihrer Natur, ihren Eigenschaften oder ihres Zustandes im Zusammenhang mit der Beförderung Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung, im Besonderen für die Allgemeinheit, für wichtige Gemeingüter, für Leben und Gesundheit von Menschen sowie Tieren und Sachen ausgehen können.

In einem ersten Überblick erfuhren die Teilnehmer welche und wie viele Gefahrgüter über die Schiene transportiert werden und die Besonderheiten. Ein wichtiger Punkt waren die Erläuterungen zur Kennzeichnung der Gefahrgut-Kesselwagen, den orangefarbenen Tafeln und Streifen, den Großzetteln sowie der Wagenliste und Transportpapiere. Per Video wurden die Gefahren bei der Freisetzung von Gefahrgut eindrücklich dargestellt. Wurden in Vergangenheit kleinere Mengen an Gefahrgut freigesetzt, gelang es den Feuerwehren fast immer, die Gefahr abzuwenden. Katastrophen sind sehr selten.

Das Notfallmanagement der DB InfraGo ist bei der Bekämpfung einer Gefahrenlage die zentrale Schnittstelle zwischen der DB Netz AG und den Einsatzkräften. So stellen Notfallmanager vor Ort und Notfallleitstellen im Hintergrund sicher, dass die Einsatzkräfte gefahrlos auf Bahngelände (Gleissperrungen, Bahnerdung) arbeiten können und helfen bei der Lösung von Problemen. Die Erläuterung interner Meldewege und der Zusammenarbeit mit den Externen soll sicherstellen, dass im Ernstfall schnell und richtig gehandelt werden kann.

Praxistraining am Leckage-Kesselwagen

Aus einem eigens vorbereiteten Kesselwagen trat aus neun verschiedenen Leckagen zur Simulation Wasser aus. Die Feuerwehrleute trainierten nun in voller Ausrüstung, das Auffangen und Abdichten der Löcher und Risse. Dafür wurden alle Geräte und Mittel eingesetzt werden, die sich jeweils auf den Einsatzfahrzeugen der Feuerwehren befinden.

An den Terminen waren die Feuerwehren Borsdorf, Großpösna, Machern und Pegau vor Ort, um die Ausbildung durchzuführen. In der Vergangenheit trainierten hier auch andere Feuerwehren aus dem Landkreis, darunter beide Gefahrgutzüge.

Ein hoher Grad an Handlungssicherheit soll erreicht werden

Ereignisbedingte Notfallsituationen werden dargestellt, damit ein hoher Grad an Handlungssicherheit erreicht wird. Je nach Ausrüstungsstand der Feuerwehren gestaltet sich auch deren Übungsablauf. Das Ziel des Landkreises Leipzig bestand darin, Feuerwehren zu entsenden, die an einer Bahnstrecke liegen, aber über keine spezielle Ausrüstung wie einen Gerätewagen-Gefahrgut verfügen und dennoch in der Lage sind, Gefahren mit den Mitteln ihrer Technik zu minimieren oder gar abzuwehren.

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